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Krieg in Georgien - Die Kriegsursachen und Gründe
Georgische Soldaten werden von US-Soldaten im Rahmen des Georgian Sustainment and Stability Operations Program (GSSOP) ausgebildet.
Krieg in Georgien - Georgische Armee startet Invasion in Südossetien und führt massive Angriffe auf südossetische Hauptstadt Zchinwali durch - Russland kommt südossetischem Hilfe-Gesuch nach und schlägt Georgische Armee zurück - Russische Truppen greifen anschließend georgische Militärstützpunkte in Georgien an - Heftige Kämpfe - Mind. 1400 Tote in Südossetien - 30.000 Menschen auf der Flucht - Russische Kampfjets bombardieren am Donnerstag die BTC-Erdöl-Pipeline und gefährden damit das geostrategisch wichtigste Projekt der USA und der EU
Der Georgische Präsident Michail Saakaschwili hat seine schon vor 5 Jahren im Wahlkampf ausgesprochene Drohung wahrgemacht, die aufständische Republik Südossetien “zur Not mit Waffen-Gewalt” wieder unter seine Kontrolle zu bringen:
Die georgische Armee griff letzte Woche Zchinwali, die Hauptstadt Südossetiens, an und versuchte, das gesamte südossetische Territorium zu besetzen.
Südossetien gehört zwar offiziell zu Georgien, hat sich aber nach einem blutigen Sezessionskrieg schon 1992 von Georgien faktisch losgelöst.
Nach dem georgischen Angriff letzte Woche bat die südossetische Regierung Russland um militärischen Beistand.
Russland griff daraufhin georgisches Militär an mit dem Ziel, die Invasion Georgiens in Südossetien zu stoppen.
Da die Autoren über die fehlende Neutralität vieler Medien entsetzt sind, soll an dieser Stelle ein neutraler Bericht stehen, der nüchtern sowohl die Interessen des Westens als auch die Interessen Russlands als Ursache des Krieges in Georgien beleuchtet - jenseits aller “Menschenrechts”-Rhetorik sowohl der westlichen als auch der russischen Seite.
Wir wünschen uns, dass die Medien unparteiisch über BEIDE Kriegs-Verursacher - sowohl den Westen als auch Russland - berichten, um so die Chance auf Frieden und Versöhnung zu erhöhen!
1.) Krieg in Georgien:
Neuauflage des Jugoslawien-Krieges - der Westen und Russland diesmal
mit vertauschten Rollen
Auffällig ist, dass der Krieg in Georgien sehr dem Krieg in Jugoslawien ähnelt.
Verglichen mit Jugoslawien ist allerdings pikant, dass die NATO und Russland in
Georgien einen kompletten Rollentausch vollzogen haben!
Nachfolgende Beispiele sollen das erläutern.
Rollentausch Eins
Jugoslawien:
1991 forderte die deutsche Bundesregierung vom jugoslawischen Staat und dem
ihn unterstützenden Russland das Selbstbestimmungsrecht Sloweniens und
Kroatiens (später Bosniens und des Kosovo) zu akzeptieren. Der blutige Zerfall
Jugoslawiens wur de dadurch endgültig verschärf t.
Georgien:
Seit vielen Jahren fordert die russische Regierung vom georgischen Staat und der
ihn unterstützenden NATO das Selbstbestimmungsrecht Südossetiens und
Abchasiens zu akzeptieren. Georgien wird dadurch zunehmend instabil.
Rollentausch Zwei
Jugoslawien:
Der Westen (v.a. Deutschland) baut von Anfang an Kontakte zu den Separatisten
in Jugoslawien (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Kosovo) auf und wirbt um sie -
militärische Unterstützung eingeschlossen:
- z.B. verdeckte CIA-Unterstützung für bosnische Separatisten, verdeckte
deutsche Unterstützung für Kosovo-Separatisten,
- Nach Bürgerkrieg und ethnischen Säuberungen sichern ab 1995 NATO-Truppen
die Unabhängigkeit der bosnischen Separatisten von “Rest-Jugoslawien�,
- Kosovo-Krieg 1999: offener NATO-Krieg gegen “Rest-Jugoslawien� - um
jugoslawische Invasion im Kosovo zu stoppen, NATO-Truppen sichern
Unabhängigkeit des Kosovo.
Erfolg: Slowenien gehört mittlerweile zur EU, Kroatien ist Anwärter auf NATO-
Mitgliedschaft, alle Separatisten (Slowenien, Kroatien, Bosnien, Kosovo)
verfolgen freiwillig eine intensive Annäherung an den Westen.
Georgien:
Russland baut von Anfang an Kontakte zu den Separatisten in Georgien
(Südossetien, Abchasien) auf und wirbt um sie - militärische Unterstützung
eingeschlossen:
- z.B. verdeckte russische Unterstützung für südossetische Separatisten durch
Waffenlieferungen
- Nach Bürgerkrieg und ethnischen Säuberungen sichern ab 1992 russische
Truppen die Unabhängigkeit der südossetischen Separatisten von Georgien,
- aktueller Krieg in Georgien: offener Krieg Russlands gegen Georgien - um
georgische Invasion in Südossetien zu stoppen, Russische Truppen sichern
Unabhängigkeit Südossetiens.
Erfolg: Südossetien gehört mittlerweile faktisch zu Russland, nachdem Russland
an die Bürger Südossetiens russische Pässe ausgegeben hat, alle Separatisten
(Südossetien, Abchasien) verfolgen freiwillig eine intensive Annäherung an
Russland.
Rollentausch Drei
Jugoslawien:
Russland fordert die NATO auf, die Souveränität Jugoslawiens nicht zu verletzen
und die Luftangriffe auf Jugoslawien mitsamt der Hauptstadt Belgrad
unverzüglich einzustellen. Die territoriale Integrität Jugoslawiens müsse erhalten
bleiben.
Russland unterstützt das serbische “Rest-Jugoslawien� auch militärisch - im
Kosovo-Krieg besetzen russische Fallschirm-Springer den Flughafen von Pristina,
was beinahe zu Gefechten mi t britischen Einheiten führt.
Georgien:
Die NATO fordert Russland auf, die Souveränität Georgiens nicht zu verletzen und
die Luftangriffe auf Georgien mitsamt der Hauptstadt Tiflis (=Tbilisi) unverzüglich
einzustellen. Die territoriale Integrität Georgiens müsse erhalten bleiben.
Die NATO unterstützt Georgien auch militärisch - seit vielen Jahren rüsten die
USA und die EU die georgische Armee massiv auf . Vor wenigen Wochen fand zuletzt ein gemeinsames Manöver von 1000 US-Soldaten mit georgischen Truppen statt.
2.) Krieg in Georgien:
Die Kriegsursachen - Kampf zwischen der USA, der EU und Russland um
Einfluss in Zentralasien und im Nahen Osten
Es ist eigenartig, wie die NATO und Russland sich gegenseitig streiten - und
dabei auf exakt die gleichen Menschenrechte stützen - nur mit vertauschten
Rollen.
Mal verteidigt die NATO das Recht auf Selbstbestimmung der Separatisten, mal
verteidigt Russland es.
Mal bestreitet die NATO das Recht auf Selbstbestimmung der Separatisten und
verteidigt die Souveränität und territoriale Integrität des “Mutterlandes�, mal tut
Russland genau das Gleiche.
Obwohl sowohl die NATO als auch Russland die selben Argumente verwenden,
werden sich beide doch nicht einig.
Das wirft die Frage nach tiefer liegenden Ursachen des Konflikts auf - jenseits
von Menschenrechts-Rhetorik.
Vor vier Jahren verfassten wir für einen südossetischen Christen, der in
Deutschland erfolglos Asyl beantragte, ein Gutachten über den damals schon absehbaren Bürgerkrieg zwischen der Georgischen Regierung und den südossetischen Separatisten.
Dabei entdeckten wir, wie stark diese Region bereits damals in den Kampf der
Großmächte USA, EU und Russland um geopolitischen Einfluss hineingeraten
war.
Ethnische Spannungen zwischen Georgiern und Südosseten schienen das
kleinere Problem zu sein, viel stärker war das verzweifelte Ringen mehrerer
Großmächte um Einfluss in der Region.
Unserer Erkenntnis nach ist dieses Ringen Folge der gegenseitigen Angst der
Großmächte, im globalen ökonomischen Wettbewerb gegeneinander in eine unterlegene Position zu geraten.
Diese Angst schien uns die Ursache dafür zu sein, dass jede dieser Großmächte nach politisch-militärischen Einflussmöglichkeiten auf den jeweiligen Gegner sucht, um diesen zu kontrollieren und verhandlungsbereit zu halten, sollte dieser ökonomisch überlegen werden.
� Georgien – geostrategischer Korridor zu Öl und Gas und zu den
ökonomisch boomenden Ländern Südostasiens (v.a. China und Indien)
Eine solche Einflussmöglichkeit zur Kontrolle der jeweils konkurrierenden
Großmacht ist Georgien.
Herausragende geostrategische Bedeutung erhält Georgien für die EU und die
USA dadurch, dass es einen T ransitkorridor von der EU sowohl zu den
Erdölreserven des Mittleren Ostens als auch zu den boomenden
Wirtschaftsstandorten China und Indien darstellt. Der einzige T ransitkorridor, der
frei ist von russischem und arabischem Einfluss!
â—? Interessen des Westens
Durch die Kontrolle Georgiens und damit verbunden Zentralasiens kann der
Westen seine Abhängigkeit von russischem Erdöl und Erdgas reduzieren und
stattdessen seinerseits den russischen Zugang zum Mittleren Osten und den
ökonomisch boomenden Ländern Südostasiens kontrollieren.
Das ist besonders für die USA wichtig, die hoch verschuldet sind und starke
ökonomische Probleme haben.
Deswegen unterstützte der Westen den Regierungsantritt des georgischen
Präsidenten Saakaschwili 2004 sowie dessen nationalistischen und aggressiven
Kurs gegen die Südossetischen Separatisten - und unternahm auch nichts gegen
ihn, als er in den letzten Jahren immer offener diktatorisch agierte und
Regierungskritiker verschwinden ließ (Vom zunehmenden Verschwinden von
Kritikern berichtete uns unlängst eine georgische Freundin).
Deswegen bauten westliche Öl-Konsortien die sog. “BTC-Pipeline�.
Diese Pipeline, die von Baku am Kaspischen Meer in Aserbaidschan über die
georgische Hauptstadt Tiflis in den türkischen Mittelmeer-Hafen Ceyhan führt
(deswegen BTC-Pipeline), ist die einzige Pipeline unter Kontrolle des Westens, die
frei von russischem und arabischem Einfluss ist!
â—? Interessen Russlands
Umgekehrt will Russland seinen Zugang zu den zentralasiatischen Öl- und
Gasvorkommen trotz eigener großer Öl- und Gas-Vorkommen verteidigen - um
den Einfluss auf die ökonomisch starken Wirtschaftsstandorte Europa, China und
Indien und - trotz Schulden - USA nicht zu verlieren.
Deswegen unterstützt Russland Südossetien, dessen Territorium bis 25 km an
die frisch fertiggestellte “BTC-Pipeline� heranreicht.
� Krieg in Südossetien:
Die Konsequenz der konkurrierenden Interessen des Westens und
Russlands
Vermutlich hoffte der Westen darauf , dass Saakaschwili die BTC-
Pipeline sichern könnte, indem er Südossetien unter seine Kontrolle
bringt - ohne Einmischung der Russen.
Russland nahm aber die georgische Invasion nicht hin - und zerstörte
westliche Hoffnungen.
Der Krieg eskalierte.
Obendrein bombardierte Russlands Luftwaffe nach Angaben des
“Deutschlandfunk� vergangenen Donnerstag die BTC-Pipeline - und
damit das Herzstück westlicher Hoffnungen auf strategischen Einfluss
in der Region.
Die genaue Herleitung der Kriegsursachen mit zahlreichen Belegen und
Primärquellen aus dem Europäischen Parlament, aus dem amerikanischen
Kongreß, von amerikanischen Präsidenten- und CIA-Beratern etc. kann in dem
von uns erstellten oben angeführten Gutachten gelesen und nachvollzogen
werden.
Wenngleich das Gutachten vier Jahre alt ist und manche Details veraltet sind, so
sind Quellen, Kernthesen und Schlussfolgerungen von brennender Aktualität, um
den Krieg in Südossetien zu verstehen!
Das Gutachten ist hier zu finden.
Die Verfasser sind unter Girotondi (at) gmx.de und Glokawera (at) yahoo.de
zu erreichen.
Abgelegt unter: Allgemein
21 Kommentare
Der Präsident Georgiens misbraucht die Friedensfahne der Europäischen Union.
[…] … lesenswerte Analyse auf speak-netzwerk.de. […]
Georgien konnte nie auf einen militärischen Sieg in Südossetien hoffen. Der Sieg Georgiens konnte von Anfang an nur auf der medialen Weltbühne herbeigeführt werden.
Die Ursachen werden - wie bei 911 - wohl nicht endgültig geklärt werden können. Die Effekte des Konfliktes lassen sich jedoch schon jetzt absehen: eine geschwächte russische Großmacht, international isoliert und als Aggressor gebrandmarkt, sich langsam von seinen Weltmachtsansprüchen verabschiedend (es sei denn sie schwenkt auf einen pro-westlichen Kurs ein). Etwas besseres hätte dem Westen gar nicht passieren können.
Was Saakashvili letzlich zum Angriffsbefehl bewogen hat, ist für die Konsequenzen des Konfliktes nicht von Bedeutung - genauso wenig wie die (immer noch ungeklärte) Finanzierung der Terroranschläge vom 11. September 2001 für die Kriege in Afghanistan und Irak.
Ich denke ganz anders als mein Vorredner: Ganz im Gegenteil sehe ich es so, daß Russland aus diesem Konflikt gestärkt hervorgeht, zeigt es doch, daß es sich nicht vom Westen an der Nase herumführen und belügen lässt (Stichwort: “Die Nato wird nicht bis an die Grenzen Russlands heranrücken”..
Was mich generell sehr erfreut, ist die politische Unkorrektheit des Artikels, die sehr erfrischend ist und mich wieder ein wenig glauben lässt - passt irgendwie gar nicht in das augenscheinlich ja eher linkslastige Bild dieses Netzwerks…
was ist an dem artikel politisch unkorrekt. er versucht neutral über politische vorgänge zu reden, lügen und probaganda offen zu legen. dieses netzwerk steht dafür. übrigens bedingt sich das gegenseitig “links” und “ehrlich” zu sein.
“links” müsten wir da mal genauer definieren.
aber
irgend wie “linke” können christen sein
christen müssen irgend wie “linke” sein
;)
Dass Russland von dem Krieg profitieren kann, sehe ich noch immer nicht: Inzwischen wurde der Nato-Russland-Rat ausgesetzt, die G8 wurden zu G7, die WTO-Aufnahme Russlands in Frage gestellt, das amerikanische Abwehrsystem gegen “Terror-Raketen” in Polen und Tschechien dingfest gemacht, Georgien und die Ukraine näher an die NATO geführt (wie auch andere Länder im Dunstkreis der ehemaligen Sovietunion), das Bild Russlands in den westlichen Medien wurde zu dem eines neo-imperialistischen Zarenreichs. IMHO: Kein gutes Ende für Russland in Sicht.
Mit dem Zurückdrängen seiner Einflussspähre in Europa muss Russland sich entscheiden: Entweder es orientiert sich gen Westen, und wird (wichtiger) Teil der Transatlantischen Alianz - oder es wird zu einem mehrheitlich asiatischen Land, dessen riesige, rohstoffreiche Gebiete im Osten nur mit Hilfe Chinas erschlossen werden können. Ohne ausländisches Kapital wird Russland in seiner Entwicklung weiter hinter China und dem Westen hinterherhinken.
Die Ursachen des Kaukasus-Konfliktes sind vielfältig, der Kaukasus ist nicht erst seit gestern instabil. “Die Wahrheit ist immer das erste Opfer eines Krieges”. Es lässt sich nicht mal sagen, wer den ersten Schuss gefeuert hat. Umso wichtiger ist meiner Meinung nach, darauf zu achten, wer diesen Konflikt zu seinem Vorteil nutzt. Russland ist darin bisher wenig erfolgreich.
Kurzum: Das geostrategische Interesse des Westens MUSS in einer Einbindung Russlands liegen - eine solche Allianz würde praktische die gesamte nördliche Hemisphäre kontrollieren. Durch die derzeitige Ausgrenzung soll Russland zu der Einsicht gelangen, dass es in einer Allianz mit dem Westen stärker ist als auf sich allein gestellt. Russland soll seine Zukunft im Westen sehen, um dann freiwillig nach dessen Regeln zu spielen.
Das Thema ist leider zu umfangreich, um es in kurze Kommentare zu packen - geostrategische Interessen liegen eben nicht nur im Öl. Es sei hier noch kurz auf Zbigniew Brzezinski, “The Grand Chessboard” & “Second Chance” verwiesen.
Fraglich ist, ob Russland bereit ist, in einer West-Allianz zwar als wichtiger “Partner” akzeptiert zu sein, aber doch letztendlich nach den Spielregeln des Westens spielen zu müssen.
Brzezinski skizziert ja (wie in unserem o.a. Gutachten erwähnt) im “The Grand Chessboard” die von ihm erwünschte Rolle der USA als “Schiedsrichter” in Zentralasien.
Und Putin/Medwedew wissen natürlich auch, dass ein Schiedsrichter, der von einem der marktwirtschaftlichen Mit-Wettbewerber aufgestellt wird, nicht neutral ist.
Ein wesentliches Problem, dass diesen Krieg so gefährlich macht:
A) Da die US-Volkswirtschaft seit Jahrzehnten eine negative Handels- UND Leistungsbilanz aufweist - die Verschuldung also immer mehr zunimmt, und die chinesische Zentralbank der größte Gläubiger der USA ist, MÜSSEN die USA m.E. die politisch-militärische Kontrolle über ihren Mit-Wettbewerber UND Hauptgläubiger China gewinnen.
Dafür benötigen die USA die geopolitische Macht über Zentralasien und den Nahen Osten (Öl-, Gas, Verkehrs-Transit-Routen etc.) - und genau da stören Russlands eigene Großmachts-Ambitionen - das obendrein noch ein potentieller China-Verbündeter ist (siehe Shanghai-Cooperation-Organisation).
B) Russland (bzw. die ehem. Sowjetunion) seinerseits hat mit westlichen “Versprechungen” schlechte Erfahrungen:
- Nach Gorbatschows weltpolitisch wohl einmaligem Entspannungskurs ist die NATO - entgegen westlichen Versicherungen gegenüber Gorbatschow - bereits jetzt bis an die russische Grenze vorgerückt, mit den baltischen Staaten gehören nun Länder zur EU, die noch vor 20 Jahren zur Sowjetunion gehörten.
- Als Russland unter Jelzin politisch und ökonomisch stark kriselte, hat der Westen die russische Krise ökonomisch und politisch eiskalt genutzt - genauso, wie von Brzezinski erwünscht.
Erst als Putin begann, den westlichen Einfluss auf Russlands Wirtschaft zurückzudrängen, wuchs die russische Wirtschaft exorbitant - ein eigenartiges Phänomen…
Warum also sollte Russland westlichen Versprechungen überhaupt noch trauen?
Russland hat versucht, mit dem Westen zu kooperieren - für das ökonomische Überleben Russlands hat es nicht viel genutzt - der westliche Kredit-Tropf hatte Russland extrem abhängig gemacht - und obendrein wirtschftlich eher geschadet.
Das könnte dazu geführt haben, dass die Russen der Ãœberzeugung sind, dass sie nur überleben können, wenn sie sich in einer starken Verhandlungsposition gegenüber dem Westen befinden…
Schlußfolgerung:
Beide Seiten, der Westen (USA und EU) und Russland befinden sich, scheint mir, in einer Zwangssituation - und DAS macht diesen Konflikt so gefährlich.
Natürlich braucht Russland den Westen - und der Westen braucht Russland, da stimme ich meinem Vorredner voll zu - aber jede Seite benötigt die andere Seite als kontrollierbaren “Vize”.
…der Zwang des Wettbewerbs schlägt mal wieder zu, der individuelle Freiheit zerstört und in kollektive Totalität verkehrt:
Niemand will Krieg, und doch schießen alle aufeinander, weil jeder Angst hat, der ökonomische Verlierer zu sein.
Wettbewerb zerstört Vertrauen - und damit Erkenntnis, Wettbewerb schafft zudem Selektion und damit Verlierer, die bei einem Krieg nichts mehr zu verlieren haben - beides hat Friedman m.E. nicht berücksichtigt, als er meinte, die hohen Opportunitätskosten würden ökonomische Wettbewerber davon abhalten, Kriege zu führen.
Beten wir, dass wir alle auf unserem Globus Vertrauen lernen, anstatt im Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte unter zu gehen.
Sehr intressant, was ihr alle schreibt.
ich bin hier über google hergekommen, wo ich folgende Frage eingegeben habe “wo ist das problem mit georgiens unabhägigkeit?”.
Ja, ich wusste nichtmal genau, wo das Land liegt und, daß Südossetien und Abchasien ursprünglich Provinzen oder Gaue/Kantone von Georgien waren.
Es wird seltsamerweise von den (westlichen) Medien nicht besonders ausführlich erwähnt, wieso alle über die Anerkenung der Unabhängigkeit so empört sind.
Aber jetzt glaube ich, verstehe ich es.
Der Westen und Russland haben “politisch” um Georgien quasi gebuhlt und Russland hatte bei den beiden Provinzen (Südossetien, Abchasien) bereits sprichwörtlich den Fuß in der Tür und konnte nun diesen Schritt vollenden.
Der Westen sieht das gar nicht gern, der hätte lieber, daß Georgien beisammenbleibt weil es dann wirtschaftlich stategisch besser situiert wäre - speziell im Hinblick auf das Pipelineprojekt.
Daß georgiens Regierung diktatorische Ansätze zeigt finde ich nicht besonders gut.
Ich hoffe der Gesamtkonflikt kann unblutig zu Gunsten der Menschen die dort leben gelöst werden.
Freut mich Flo, dass Du unsre Seite gefunden hast
Und den Konflikt betreffend:
Das hoffe ich auch, dass der Konflikt unblutig gelöst werden kann, auch wenn es gerade alles nicht so toll aussieht (Drohgebärden zwischen Russland und NATO - NATO-Kriegsschiffe im Schwarzen Meer, Sanktions-Drohungen von Angela Merkel gegen Russland etc.)
Wollen wir beten und schaun, was wir kleines zum Frieden beitragen können…
Oft sind viele kleine Sachen wichtiger als wenige vermeintlich “große”
Liebe Grüße nach Salzburg!
Hi,
ich muss mich persönlich Flos Meinung anschließen, es tut gut eine Berichterstattung lesen zu können, die nicht propagandistisch VErbogen wurde!
Ich bin immer auf der Suche nach Seiten die eine wirklich unabhängige und gut recherchierte Darstellung bieten -ich lese sehr gerne den Freitag, sehr empfehlenswert- und denke mit dieser Seite einen Volltreffer gelandet zu haben, vielen Dank an die Redakteure!
Liebe Grüße!
Hallo an alle,
ich Russin, lebend in Berlin, schaue auf das ganze Theater mit Grauen.
Ich bekomme nicht nur die westliche sonder auch die “östliche” Stellung zu diesem Konflikt mit und kann nur sagen, dass wir wieder mal auf Kants Text: “Zum ewigen Frieden” zurückgreifen müssen. Dieser Mensch wusste schon im Jahre 1795, dass man sich besser nicht in die Angelegenheiten anderer Parteien einmischen sollte.
Hinter geschlossene Türen kann man nicht blicken und was Amerika, die mal wieder ihre Verantwortung gebraucht sieht, für eine Intriege anzettelt ist auch nicht durchschaubar.
Neulich habe ich mit einer gebürtigen Georgierin, die auch dort lebt, gesprochen und sie meinte, Zachashvilli wäre ein tyranisch eingestellter, skrupelloser und dummer Mensch, der unter den Fingern von der USA wie Butter zerfliesst nur damit er Geld und Unterstützung bekommt, seinen Imperialismus auszuleben.
Eins steht fest, wenn diese “hochgebildeten” Politiker nicht langsam anfangen mit ihrem Köpfchen zu denken, dann endet das sehr bald in einem Desaster, so zu mindestens ist meine Befürchtung…
Auf einen INTELLIGENTEN FRIEDEN - NA ZDOROVJA!
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